Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987 e.V.  
 

Eiskeller und Schutzraum

 Ein Keller für Eis zur Bierkühlung, als Weinlager und Schutzraum im Krieg

Seit 1746 besteht das Anwesen mit Scheune, Stall, Hof, Holzlege, Backofen und einem Felsenkeller unter dem Wohnhaus. Im alten Einwohnerverzeichnis kann man noch nachlesen, dass Mühlbacher „Felsenspitzer“ in Fronarbeit mit Hammer und Meißel die Gewölbekeller mit Gängen im Gutsberg „hinein- und hinausgespitzten“.
In der alten Weinschenke „Zum Grünen Baum“ trafen sich seit 1823 die Mühlbacher auf dem Heimweg von der schweren Arbeit in den steilen Weinbergen im „Letzten Hieb“, wie sie die Schänke nannten.
Der Felsenkeller diente den Bierbrauern aus der heutigen Martellstraße 29 seit 1746 als Eiskeller für ihre Biere und dem Schankwirt als Kühlkeller für seinen Rebensaft.
1923 verlängerte der Eigentümer und Wirt die Schankkonzession nicht mehr und wanderte nach Amerika aus.
Der Felsenkeller, der besonders im letzten Teil feucht ist, hat zwei längere Gänge und am Ende einen quadratischen Raum. Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) diente der Keller der Bevölkerung als Schutzraum vor der amerikanischen Beschießung. Noch 1947 wurde im Hausbackofen in einem Nebengebäude gebacken.
2017 wurde das Wohnhaus abgerissen. Der Keller blieb verschont. Noch heute lagern hier Weinflaschen der Jahrgänge 1959 und 1975.

Weine aus dem 1950er und 1970er Jahren lagern hier

Die nachfolgenden Grundstückseigentümer mit Weinbau und Obstbrennerei errichteten 2019 ein Gebäude mit einer Halle, das künftig eine Vinothek beheimaten soll.