Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987 e.V.  
 

Gasthaus „Zur Karlsburg“ und Kino

 

Das mächtige, unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat eine über 200-jährige Geschichte. Schon 1865 als Gasthaus erwähnt, erhielt es eine erweiterte äußere Form unter dem Besitzer Michael Klüpfel. Im Gasthaus war ab 1891 Mühlbachs erstes Telefon, das auch von den Bürgern genutzt wurde. Es besaß einen Tanzsaal, in dem Jahrzehnte lang beliebte Bälle stattfanden. Auf der großen Außenterrasse schmeckte das Bier der Löwenbräu mit Blick auf die Mainbrücke nach Karlstadt noch mal so gut.
Im Zweiten Weltkrieg musste Gastwirt und Bürgermeister Leo Gehret 100 belgische und französische Kriegsgefangene auf seinem Grundstück aufnehmen, zu dem auch der Vorgängerbau des heutigen Kinos gehörte. Mit ihren Familien verbrachten viele Belgier später ihre Ferien beim Gehret.
Mietwohnungen, ein Schlachthaus und eine Schnapsbrennerei gehörten ebenfalls zum Anwesen, das 1948 die ersten Fremdenzimmer bekam. Gern genutzt von Mühlbachern und Karlstadtern war der sogenannte Mittagstisch, ein preisgünstiges Tagesgericht, den Eberhard Gehret 1980 als Neuheit eingeführt hatte. Das Gasthaus mit Saal war Familienlokal, Stammtisch- und Vereinstreffpunkt.
Nach dem Verkauf des Anwesens 1990 wurde es vom Aserbaidschanischen Kulturverein als Treffpunkt genutzt und der Tanzsaal einige Jahre zum Gebetsraum für schiitische Gläubige eingerichtet.

2024 eröffnete erneut ein Restaurant und Terassencafe.

Die Eingangsfassade schmücken historisierende Wandbilder u.a. von Kaiser Karl dem Großen aus der Zeit um 1900.
Das Kino, die Burg-Lichtspiele, zeigt seit 1954 die neuesten Blockbuster, aber auch Kino-Auslesen, deutsche Filme und Kinderprogramme. Es ist Premierenkino und mehrfach ausgezeichnet vom FilmFernsehFonds Bayern.