Die ehemalige Schlossökonomie besteht aus mehreren Gebäuden mit einem Innenhof sowie einem Vorhof an der Straße. Die Hauptgebäude stammen aus dem 17./18. Jahrhundert. Dank der schlosseigenen Land- und Waldwirtschaft hatten die Mühlbacher Bürger jahrhundertelang ihr Auskommen als Arbeiter und später als Pächter.
Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn genehmigte seinem Bruder und Lehensmann Dietrich Echter 1595 den Bau einer Getreidemühle, die, reichlich mit Wasser gespeist aus den zwei Quellen im Schlosshof, 1827 um eine Ölmühle ergänzt wurde. Weniger Wasser brachte die Müller der Mühlen Richtung Main in Bedrängnis. Nach 1915 wird keine Mühle mehr am Gutshof erwähnt.
Das Wappen der Adelsfamilie von Sickingen wurde 1697 am Vorgartenportal der Hausnummer 6 angebracht. Die Hausfassade ziert eine 80 Zentimeter hohe Madonna mit dem Kind und rechts davon eine Sonnenuhr.
Im Haus wohnten seit 1920 die Gutsverwalter der Schlossfamilie Broili. Hier hatte auch der bischöfliche Zehntinspektor seinen Sitz. Der letzte Inspektor kaufte 1806 die Ruine Karlsburg samt Burggelände und den Weinbergen am Fronberg.
Der großräumige Hof des Gutes, die Stadelhofer Str. 8, war das eigentliche Zentrum mit Ställen, Gesindehaus, Maschinen- und Wagenremisen und einer unterkellerten Scheune. Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog eine vertriebene Familie aus Rumänien das Hofgut mit Ställen und richtete eine Schmiede sowie ein Lager für Kartoffeln, Obst, Gemüse und Most ein.
1986 kaufte ein Mühlbacher Bürger die Anwesen Stadelhofer Straße 6 und 8, restaurierte die Gebäude und richtete Büros für seine Landschaftsbaufirma ein. Sein Bruder eröffnete eine Kfz-Werkstatt.
Immer im August war der Innenhof an zwei Tagen voller fröhlicher Menschen, die die guten Mühlbacher Tropfen beim Weinfest genossen – bis zum Umzug 2011 ans Bürgerhaus.